Sonntag, 15. Februar 2009

Waldschmidt-Preis für Heike Moser

Für ihre Forschung über das südindische Sanskrit-Tanz-Theater Kutiyattam hat die Tübinger Indologin Heike Moser den mit 5000 Euro dotierten und nur alle fünf Jahre vergebenen Ernst-Waldschmidt-Preis erhalten. Kutiyattam, eine Vorform des bekannteren Kathakali-Tanz-Theaters, zeichnet sich durch eine komplexe Handgestensprache und hochstilisierte Mimik aus. Kutiyattam wird in Kerala seit Jahrhunderten ungebrochen überliefert und ist die einzige vormoderne Theaterform Indiens, in der Männer und Frauen als Darsteller gemeinsam auf der Bühne agieren. Heike Moser hat Kutiyattam nicht nur wissenschaftlich untersucht, sondern nach Studium von Indologie und Ethnologie und einer Grundausbildung in Bharata-Natyam auch selbst erlernt und 1995 als erste Ausländerin darin Bühnenreife erlangt. Ihre umfangreichen Feldforschungsmaterialien sind digital aufbereitet in einer Datenbank zum Sanskrit-Schauspiel im Internet zugänglich. Seit 2008 ist die heute 38-jährige Heike Moser wissenschaftliche Koordinatorin des neu gegründeten Asien-Orient-Instituts der Universität Tübingen und Mitabeiterin im Exzellenzcluster "Asia and Europe in a Global Context - Shifting Asymmetries in Cultural Flows" der Universität Heidelberg.

Multimediale Datenbank zum Sanskrit-Schauspiel: http://www.indologie.uni-wuerzburg.de/multimediale_datenbank_zum_sanskrit-schauspiel/
Website von Heike Moser: http://homepages.uni-tuebingen.de/heike.moser/
Infos zum Ernst-Waldschmidt-Preis: http://www.smb.museum/smb/news/details.php?lang=de&objID=18366

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